ERWERB VON HANDLUNGSKOMPETENZEN FÜR ENTREPRENEURSHIP UND INTRAPRENEURSHIP ÜBER DEN OPTIONALBEREICH
Das Thema Entrepreneurship und die gezielte Förderung zugehöriger Kompetenzen gewinnen zunehmend an Aufmerksamkeit. Doch Unternehmergeist und Innovationsfreude sind nicht erst seit dem Boom von Start-up-Hotspots wie dem US-amerikanischen Silicon Valley relevant, sondern waren schon immer überall auf der Welt Motoren des individuellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts und werden auch bei der Bewältigung von Herausforderungen der Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Diese Eigenschaften sowie unternehmerische Kompetenzen im Allgemeinen sind jedoch nicht einfach automatisch vorhanden, sondern können und wollen erlernt, erarbeitet und gefördert werden. Dabei spielen Fachdisziplinen oder gar konkrete Gründungsabsichten nur eine untergeordnete Rolle, denn viele dieser Kompetenzen wie beispielsweise Selbstreflexion, Kreativität, Durchhaltevermögen, Mobilisieren von Ressourcen oder Umgang mit Unsicherheit sind interdisziplinär und auf verschiedensten Karrierepfaden anwendbar – so gestalten unter anderem „Intrapreneur:innen“ bestehende Organisationen durch ihr Mindset und ihre Fähigkeiten unabhängig von ihrer unternehmensinternen Position von innen. Das Zertifikat „Entrepreneurship“ ist daher eine passende Zusatzqualifikation für alle, die sich selbst und ihre Handlungskompetenzen weiterentwickeln, Strukturen und Prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft mitgestalten und/oder selbst gründen wollen.
Eine Anleitung, wie das Zertifikat erworben werden kann, findet sich unten auf der Seite.
Zum Optionalbereich
Kontakt:
RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM
Centrum für Entrepreneurship, Innovation und Transformation (CEIT)
Info: Frau Ndjiba Antonio, M.Sc.
Mail: ndjiba.antonio@rub.de
in Kooperation mit dem Optionalbereich und dem Handlungsfeld Entrepreneurship Education des Worldfactory Start-up Centers der Ruhr-Universität Bochum
WOZU DAS ZERTIFIKAT ENTREPRENEURSHIP?
Das Zertifikat ist ein Angebot der Ruhr-Universität im Rahmen der grundständigen Lehre. Es handelt sich um eine Zusatzqualifikation innerhalb des Regelstudiums, die besonderen Rahmenbedingungen für den Optionalbereich sind im Text vermerkt. Studierende ergänzen auf diese Weise ihre Kompetenzen und qualifizieren sich für das Thema Intra- und Entrepreneurship in diversen Kontexten. Das Zertifikat stellt eine lohnende Profilerweiterung für Studierende dar, die ihre Schlüsselkompetenzen wie beispielweise Kreativität, Eigeninitiative, Überzeugungskraft etc. erweitern wollen, die neben dem Fachwissen in der heutigen Arbeitswelt eine immer größere Rolle spielen.
Als Zertifikat bescheinigt es einen besonderen persönlichen Studienschwerpunkt, um
- ein eigenes Studieninteresse zeigen zu können,
- eine Profilbildung für den eigenen Berufsweg zu fördern und Karrierechancen zu verbessern,
- den Erwerb bzw. Ausbau persönlicher Kompetenzen aus dem Bereich Entrepreneurship nachzuweisen,
- eine fächerübergreifende Vertiefung für den Bereich Entrepreneurship zu ermöglichen.
INHALTE
- Einführung in die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von Entrepreneurship
- Identifizieren und Reflektieren relevanter Persönlichkeitseigenschaften von erfolgreichen Unternehmer:innen
- Kennenlernen und Einüben von Kreativitätsmethoden, um Ideen für die Lösung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln
- Anregung zur (Selbst-)Reflexion und zu persönlichkeitsfördernden Prozessen
- Förderung des eigenen kreativen Potenzials
- Möglichkeiten entdecken, eigene Ideen im Beruf umzusetzen, ob im Rahmen einer abhängigen Beschäftigung (Intrapreneurship) oder einer eigenen Gründung
- Möglichkeit, eigene Gründungs- bzw. Projektideen zu entwickeln, zu verbessern und umzusetzen
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich Entrepreneurship
- Einführung in fächerübergreifenden Forschungstransfer
- Anregung zur Ideengenerierung und -validierung
- Bereitet auf eine mögliche berufliche Tätigkeit im Bereich Entrepreneurship und Gründungen vor (Start-up-Ökosystem)
- Erlernen von Skills für eigene Forschungs- und Gründungsvorhaben
ARBEITSFORMEN
- interdisziplinär
- challengebasiert
- in Kooperationen mit Gründer:innen und Gründungscoaches
- in Praxis-Theorie-Verzahnung
- als transferorientiertes und projektbasiertes Lernen
ZIELGRUPPEN
- alle Bachelor-Studierenden
- Bachelor-Studierende, die den Optionalbereich absolvieren, können das Zertifikat dort erwerben
- alle, die im Bereich Entrepreneurship und Gründungen arbeiten oder selber gründen möchten
- alle, die Kompetenzen wie Ideenentwicklung und -validierung, Mobilisierung von Ressourcen etc. erwerben möchten, um eigene (Gründungs-)Projekte initiieren und durchführen zu können
- keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich
ERWERB
Das Zertifikat, für dessen Nachweis 15 CP erforderlich sind, zeichnet eine im Studium selbstgewählte Vertiefung aus – dies bedeutet, dass das Zertifikat im Rahmen des jeweiligen Regelstudiengangs erworben werden kann, in der Regel über den Wahlbereich oder, sofern Studierende den Optionalbereich nutzen dürfen, über das dort verortete Zertifikatsstudium. Studierende, die im Rahmen ihres Fachstudiums Veranstaltungen belegen, die zugleich vom Modulprogramm des Zertifikatsstudiums angeboten werden, können diese Veranstaltungen im Regelstudiengang mit CP sowie als ausweisbare Leistung für das Zertifikat verwenden. Die Module werden jedes Semester in der Modulsuche des Optionalbereichs ausgewiesen. Unter der Rubrik „Zertifikate“ ist das Zertifikat „Entrepreneurship“ zu finden.
Das Zertifikat zeigt, dass im Rahmen des Studiums besondere Kompetenzen im Bereich Entrepreneurship erworben wurden. Basierend auf dem EntreComp-Framework der EU (Bacigalupo, M., Kampylis, P., Punie, Y., Van den Brande, G. (2016). EntreComp: The Entrepreneurship Competence Framework) werden die angebotenen Lehrveranstaltungen in drei verschiedenen Entrepreneurship-Kompetenzen sowie zugehörigen Unterkompetenzen strukturiert, um ein umfassendes Entrepreneurship-Profil zu bieten:
- Kompetenz „Ideas & Opportunities“
- Spotting opportunities – Erkennen und Ergreifen von Möglichkeiten zur Wertschöpfung durch Erforschung der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Landschaft
- Creativity – Zielgerichtete Entwicklung kreativer Ideen
- Vision – Entwicklung von Visionen, um Ideen in die Tat umzusetzen; Visualisierung von Zukunftsszenarien, um Anstrengungen und Maßnahmen zu lenken
- Valuing ideas – Beurteilung von Werten in sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht; Erkennen und Umsetzen der Potenziale von Ideen, die zur Wertschöpfung beitragen
- Ethical & sustainable thinking – Reflexion und Beurteilung der Auswirkungen des unternehmerischen Handelns auf den Markt, die Gesellschaft und die Umwelt
- Kompetenz „Resources“
- Self-awareness & self-efficacy – Erkennen und Entwickeln der persönlichen Stärken und Schwächen; Glaube an sich selbst; Entwicklung von Selbstwirksamkeit
- Motivation & perseverance – Eigene Entschlossenheit, Belastbarkeit, Durchhaltevermögen; Umgang mit Druck und (vorübergehenden) Misserfolgen
- Mobilising resources – Sammeln, Beschaffen und Management benötigter Ressourcen
- Financial & economic literacy – Abschätzung der Kosten für die Umsetzung einer Idee in eine wertschöpfende Tätigkeit; Planen, Umsetzen und Bewerten finanzieller Entscheidungen
- Mobilising others – Relevante Interessensgruppen inspirieren und begeistern; Verhandlung, Führung, effektive Kommunikation und Überzeugungskraft
- Kompetenz „Into Action“
- Taking the initiative – Prozesse initiieren und Herausforderungen annehmen
- Planning & management – Planung und Verwaltung; Prioritäten setzen und verfolgen, lang-, mittel-, und kurzfristige Ziele setzen
- Coping with ambiguity, uncertainty & risk – Bewältigung von und Umgang mit Ungewissheiten/Unsicherheit und Risiko; risikobehaftete Entscheidungen treffen
- Working with others – Teamarbeit mit anderen; Netzwerken; Kooperieren und Konflikte lösen
- Learning through experience – Praxiserfahrungen sammeln; Erfolge und Misserfolge reflektieren und aus Erfahrungen lernen
Für den Erwerb des Zertifikats muss jeder der oben beschriebenen Kompetenzbereiche durch mindestens ein 5 CP-Modul abgedeckt werden. Ein Modul kann mehreren Kompetenzbereichen zugeordnet werden, sofern ein klarer Schwerpunkt für die jeweiligen Kompetenzbereiche zu erkennen ist (siehe Zuordnung in der Modulbeschreibung). Ein einzelnes Modul kann aber immer nur für einen Kompetenzbereich gleichzeitig angerechnet werden. Somit müssen mindestens drei Module aus den unterschiedlichen Kompetenzbereichen erfolgreich abgeschlossen werden. Für Studierende des Optionalbereichs besteht die Möglichkeit, im Profil Praxis, das zusätzlich noch ein Praktikum vorschreibt, alle weiteren CP über das Zertifikatsstudium zu erwerben, auch im Profil Zukunft dürfen mehr als die geforderten 15 CP erbracht werden.