
Die unsichtbare Handschrift
Wie Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer in Finanzberichten Spuren hinterlassen
Die Zeit rund um den Jahreswechsel ist für viele Unternehmen eine „busy season“. Während Managerinnen und Manager innerhalb kurzer Zeit ihre Buchhaltung und Bilanzen über das gesamte vergangene Geschäftsjahr in einem Finanzbericht zusammenfassen müssen, erfolgt vor der Offenlegung noch die Prüfung durch Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer. „Diese Offenlegung und Prüfung ist gesetzlich vorgeschrieben und soll der Transparenz dienen“, weiß Prof. Dr. Martin Nienhaus, der an der Ruhr-Universität den Lehrstuhl für Financial Accounting innehat. Doch wie transparent sind die Berichte wirklich? Und welchen Einfluss haben Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer auf den Finanzbericht? Gemeinsam mit Kollegen hat der Bochumer Betriebswirt in einer Studie mehrere Tausend Finanzberichte wissenschaftlich unter die Lupe genommen, ihre Wortwahl und Struktur analysiert und zahlreiche Interviews mit Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfern geführt.
Die Studie zeigt u.a., dass die Lageberichte zweier Unternehmen um etwa 30 bis 48 Prozent ähnlicher werden, wenn sie den gleichen Prüfungspartner als Abschlussprüfer hatten.

Martin Nienhaus ist Inhaber des Lehrstuhls für Financial Accounting an der Ruhr-Universität Bochum, wissenschaftlicher Direktor und stellvertretender Geschäftsführer des Instituts für Unternehmensführung (ifu) und forscht zur Unternehmensberichterstattung.
Der Artikel ist im Rubin Wissenschaftsmagazin 1/25 erschienen. Hier klicken um den vollständigen Artikel zu lesen.