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© RUB, Marquard
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2. Dezember 2022

Storys in der Wirtschaft - Projekt der Universitätsallianz wird von MERCUR gefördert

Kommen bestimmte Begriffe in Medien häufig vor, können sie das Handeln von Akteuren beeinflussen und somit die gesamte Wirtschaftslage. Diesem Phänomen geht das Projekt „Narrative Economics Alliance Ruhr“ auf den Grund.

Narrative in den Wirtschaftswissenschaften

Viele Wissenschaften erlebten schon in den 1980er- und 90er-Jahren den sogenannten narrative turn, ein Interesse an subjektiven Interpretationen durch Akteure und sozialem Diskurs. Erst vor wenigen Jahren wurde diese Perspektive auch für die Wirtschaftswissenschaften eingenommen. Der Nobelpreisträger Robert Shiller argumentiert, dass Narrative, die er als Geschichten oder Storys bezeichnet, das Verhalten von ökonomischen Akteuren beeinflussen und somit etwa Rezessionen auslösen können. Anhaltspunkte für die Verbreitung ökonomisch wirksamer Narrative sieht er in der Häufigkeit der Nennung bestimmter Begriffe.

Mit der „Narrative Economics Alliance Ruhr“ (NEAR) wird der Grundstein zur Entwicklung der UAR zu einem europaweit führenden Standort auf dem neuen Gebiet „Narrative Economics” und zur Stärkung des UAR-Kompetenzfelds Empirische Wirtschaftsforschung gelegt. Das Ziel sind exzellente gemeinsame Vorarbeiten für die Beantragung eines DFG-Graduiertenkollegs. „Das Projekt leistet dabei theoretische, methodische und empirische Forschungsbeiträge“, so Prof. Dr. Michael Roos, Projektverantwortlicher und Inhaber des Lehrstuhls Makroökonomik an der Ruhr-Universität Bochum. Inhaltlich liegt der Fokus auf Nachhaltigkeitsnarrativen. NEAR bündelt Kompetenzen aus den Bereichen Wirtschaftstheorie, Wirtschaftsjournalistik, Finance und Statistik/Ökonometrie. Durch Vernetzungsworkshops wurde bereits ein interdisziplinärer Austausch initiiert, der innerhalb der UAR sowie international fortgesetzt wird.

Am Projekt sind neben Michael Roos beteiligt: Prof. Dr. Martin Thomas Hibbeln, Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Finance, Prof. Dr. Carsten Jentsch, Technische Universität Dortmund, Fakultät Statistik, Prof. Dr. Henrik Müller, Technische Universität Dortmund, Institut für Journalistik, Prof. Dr. Torsten Schmidt, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Das Projekt wird gefördert mit 460.000 Euro.

MERCUR

MERCUR ist eine 2010 gegründete Einrichtung der Stiftung Mercator und der in der UA Ruhr zusammengeschlossenen Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen. Mit verschiedenen Förderprogrammen für gemeinsame Vorhaben der drei Universitäten in Forschung, Lehre und Verwaltung unterstützt Mercur die strategische Zusammenarbeit in der UA Ruhr.

Quelle