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COMPliaNCE: Computational approach that embeds Medical and Psychological research and develops normative Criteria for socio-economic policy Evaluation

Lehrstuhl:

Über das Projekt

Die Bewältigung der COVID-19 Krise erfordert geeignete Maßnahmen, um die Auswirkungen auf Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft weitestmöglich begrenzen zu können. Für die Gestaltung politischer Maßnahmen ist es daher notwendig zu verstehen, welche Effekte sowohl die Pandemie selbst, als auch potenzielle Interventionen auf die Gesellschaft ausüben.
Das multidisziplinäre Projekt COMPLIANCE untersucht die komplexen Dynamiken von Pandemien, indem es Forschung aus Ökonomik, Psychologie, Virologie und Ethik zu einem integrierten Ansatz zusammenführt. Das Projekt hat vier primäre Ziele:

1.Die Entwicklung eines agentenbasierten Modells, das die virologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Pandemie analysiert und darauf aufbauend die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen untersucht. Im Fokus steht dabei die Frage, wie geeignete Kommunikationsstrategien die Effektivität von Interventionen erhöhen können. Das Modell wird mit Daten aus dem Ruhrgebiet empirisch validiert.

2.Die Analyse der psychologischen Effekte, die die Krise und Interventionen auf die Menschen haben. In einer Demokratie ist es weder möglich noch wünschenswert, Maßnahmen gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen. Da die Einhaltung der Maßnahmen aber entscheidend für ihre Wirksamkeit ist, soll untersucht werden, wann Menschen die Einschränkungen akzeptieren und sich freiwillig an die Regeln halten.

3.Die Untersuchung der virologischen Aspekte der Pandemie. Für die Entwicklung effektiver Gegenmaßnahmen ist es notwendig, das Auftreten aktiver Virusinfektionen und die Entwicklung von Antikörperreaktionen zu verstehen. Somit können gefährdete Gruppen identifiziert und der Verlauf der Pandemie prognostiziert werden, um aus medizinischer Sicht notwendige Empfehlungen ableiten zu können.

4.Die Betrachtung der ethischen Zielkonflikte, die durch die Einführung von Maßnahmen entstehen. Das Ziel des Ethik-Projekts ist es, Kriterien für eine fundierte moralische Bewertung der Maßnahmen zu entwickeln, um sie anschließend auf die Politikszenarien anzuwenden.

Das Projekt soll zu einer fundierten modellbasierten Politikgestaltung beitragen, indem es verschiedene Politikszenarien simuliert, aus deren Analyse effektive Maßnahmen zur Bekämpfung von Pandemien abgeleitet werden können.

Projektlaufzeit

Projektstart:
2021
Projektende:
2024

Projektpartner

Prof. Dr. Klaus Steigleder, Prof. Dr. Wilhelm Hofmann, Prof. Dr. Eike Steinmann

Gefördert von

Sonstiges
Deutsche Forschungsgemeinschaft

Projektart

Verbundprojekt