Vorstellung der Juniorprofessorin für International Monetary Macroeconomics Jantke de Boer
Seit April 2024 hat Jun-Prof. Dr. Jantke de Boer die Tenure-Track Juniorprofessur für International Monetary Macroeconomics an der Ruhr-Universität Bochum inne und erweitert das Kompetenzfeld CISE (Centre for International and Spatial Economics) um Themen der monetären Außenwirtschaft.
Nach ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Finance an der Leibniz Universität Hannover, promovierte Jantke de Boer in Volkswirtschaftslehre an der Professur für Internationale Monetäre Ökonomik der TU Dresden. In ihrer Dissertation analysierte sie makroökonomische Determinanten zur Erklärung von Wechselkursverhalten und Währungsrisiken am Devisenmarkt.
Die Forschung von Jantke de Boer umfasst zentrale Themenbereiche der monetären Außenwirtschaft, wie Wechselkurse, internationale Investitionen, Außenhandel, Geld- und Währungspolitik sowie Finanzstabilität. In ihrer Forschung fokussiert sich Jantke de Boer auf zwei stark miteinander verflochtene Bereiche: Welche wirtschaftlichen Kennzahlen eines Landes unterschiedliche Reaktionen von internationalen Vermögenswerten – insbesondere von Wechselkursen – auf finanzwirtschaftliche Schocks erklären können. Und wie die internationale Verteilung von Kapital die wirtschaftlichen Bedingungen eines Landes beeinflusst. Antworten auf diese Fragen helfen, in einer globalisierten Welt mit wachsenden Herausforderungen, wie zum Beispiel Protektionismus, Klimawandel oder Ungleichheit, ein besseres Verständnis für finanzwirtschaftliche und makroökonomische Interdependenzen zu bekommen.
Die theoretisch fundierten Forschungsarbeiten basieren auf empirischen Analysen, die durch umfangreiche Datensätze (z.B. Außenhandel, Portfolioinvestitionen, Auslandsverschuldung) und statistische Methoden (Zeitreihen- und Panelanalyse, Asset Pricing) unterstützt werden. So untersucht Jantke de Boer in einem gemeinsamen Papier mit Koautoren die Auswirkungen der US-Präsidentschaftsdebatten im Fernsehen auf Wechselkurse. Sie können zeigen, dass Erwartungen über protektionistische Maßnahmen Wechselkurse maßgeblich beeinflussen. Insbesondere die Währungen von Ländern mit hohen Exporten in die USA verlieren an Wert, wenn die Wahlwahrscheinlichkeit des protektionistischen Kandidaten während der Debatte steigt. In einem anderen Paper analysiert sie mit Koautoren das Zusammenspiel von Wechselkursen und den Finanzierungsbedingungen des Finanzsektors. Es lässt sich zeigen, dass eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten von Banken, zum Beispiel in Folge steigender Ausfallrisiken von Anleihen, mit höheren Risikoprämien auf Währungen von Ländern mit besonders hoher Auslandsverschuldung einhergehen.
An der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum bietet Jantke de Boer die etablierte Bachelor-Veranstaltung „International Finance“ an. Ab dem Wintersemester 2024/25 ergänzt sie das Studienangebot mit der neuen Master-Veranstaltung „Exchange Rates“.