Neue Veröffentlichung: Auswirkungen von US-Präsidentschaftsdebatten auf Wechselkurse
Am Lehrstuhl für International Monetary Macroeconomics von Jun.-Prof. Dr. Jantke de Boer wurde eine neue Studie veröffentlicht, die die Auswirkungen von US-Präsidentschaftsdebatten auf Devisenmärkte untersucht. Die Publikation „Protectionism, Bilateral Integration, and the Cross Section of Exchange Rate Returns in US Presidential Debates“ entstand gemeinsam mit Stefan Eichler und Ingmar Rövekamp und ist im Journal of International Money and Finance erschienen.
Das Papier analysiert wie sich Veränderungen der Wahrscheinlichkeiten eines protektionistischen Präsidentschaftskandidaten auf Wechselkurse von 96 Währungen zwischen 1996 und 2016 auswirken.
Die Ergebnisse zeigen, dass Währungen von Ländern mit starker Handelsintegration mit den USA abwerten, wenn die Wahlchancen eines protektionistischen Kandidaten in den TV-Debatten steigen. Die Abwertung ist insbesondere bei Ländern mit einem hohen Exportanteil in die USA (über 2 % des BIP des Landes) ausgeprägt, während bei Ländern mit geringeren Exportanteilen kein signifikanter Effekt beobachtet werden kann. Die Reaktionen der Wechselkurse sind vor allem auf Veränderungen der Erwartung über protektionistische Handelsmaßnahmen, wie zum Beispiel höhere Einfuhrzölle oder Importbeschränkungen, zurückzuführen. Solche Maßnahmen reduzieren die erwarteten US-Importe aus dem Ausland. Der Rückgang der erwarteten Nachfrage nach ausländischen Devisen zur Finanzierung der US-Importe materialisiert sich unmittelbar nach der TV-Debatte, was den US-Dollar stärkt und die Währungen der betroffenen Handelspartner schwächt.
In Anbetracht der bevorstehenden US-Wahl liefert das Papier wertvolle Erkenntnisse über die Bedeutung der US-Handelspolitik für internationale Finanzmärkte und verdeutlicht das Zusammenspiel zwischen monetären und realwirtschaftlichen Faktoren.
Der Zugang zur Publikation ist hier zu finden.